Wie viele Mädchen, und auch mit Mitte zwanzig ist man in
seinem Herzen oft noch ein Mädchen, fasziniert mich Schönheit. Die Verwandlung,
die Make-up bewirken kann: Frische ins Gesicht pudern, Augen strahlen und
Lippen rot betonen. Doch wirklich entscheidend sind nicht die ganzen bunten
Pigmente, was wir auftragen macht nicht unseren Kern aus. Aber erst der Kern
macht einen Menschen besonders, in ihm ruht seine Schönheit. Während Make-up
temporär ist, bleibt unser Kern bestehen und lässt sich viel schwieriger
verändern.
Was aber ist mit all den Spuren, die das Leben auf unserer
Oberfläche zeichnet. Wie sollte man mit all den Falten, Narben, Sonnenflecken
umgehen? Sollten wir sie überdecken, sie verstecken und vor den Blicken der
Welt schützen? Oder sie stolz tragen? Je persönlicher man betroffen ist, desto
schwieriger wird die Beantwortung. Nachdem ich mir aus Unachtsamkeit im Winter
vorletzten Jahres heißes Wasser über
meine linke Hand schüttete, besitze ich an dieser Stell eine Narbe. Zwar ist
sie über die Monate verblasst, aber dennoch sichtbar und ich werde sie immer
sehen. Neben dieser narbe, hat mir die Sonne trotz Lichtschutzfaktor 30 in diesem Sommer viele Sonnenflecken und
Sommersprossen auf die Haut gezeichnet, die immer mehr auftauchen. Über diese
Flecken freue ich mich (noch). Von der Sonne geküsst zu werden ist okay. Vom
Wasser verbrannt zu werden, ist weniger leicht. Sie erinnert mich an eine Zeit
und ist mehr als nur eine Mahnung aufmerksamer zu sein.
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