Herbstzeit
ist Unizeit. Bis zum Beginn des nächsten Semesters dauert es nicht mehr allzu
lange, und auch die Vorkurse für die neuen Erstsemester haben schon begonnen.
Mittlerweile war ich zweimal ein Ersti und kenne deswegen das Gefühlsgemisch aus
Vorfreude und Nervosität, Unsicherheit und Spannung auf das neue Leben als
Student. Deswegen möchte ich heute meine vier Tipps zum Studienanfang mit euch
teilen und in der nächsten Wochen dann meine allgemeinen Tipps zum Studium.
1. Verschaff
dir einen Überblick bevor es losgeht
Wo muss ich
hin? Wo ist die Mensa? Wie funktioniert die Bibliothek??
Am Anfang
des Studiums kann man sich fühlen, als wäre man aus dem vertrauten Schulteich
herausgenommen und in einem großen, unübersichtlichen Meer gelandet. Alles
erscheint eine Nummer größer und man hat keine Ahnung wie man in dieser
Umgebung zurechtkommen soll. Zieht man zum Studium in eine neue Stadt, sind
auch die Wege zum Bürgeramt oder zum Supermarkt nicht vertraut.
Gegen das
Gefühl der Unsicherheit hilft am besten, sich schon mal im Internet anzuschauen
wo man hin muss. Nachdem man sich virtuell einen Überblick verschafft hat, kann
man auch vor dem Studiumsbeginn einmal zum Campus fahren und sich umschauen,
sich in der Mensa mit einem Cappuccino belohnen und sich am ersten O-Wochen Tag
schon etwas sicherer fühlen. Ebenso kann man sich auch die wichtigsten Orte und
Busverbindungen in der neuen Stadt schon von zuhause aus heraussuchen. Und
auch, wenn man sich noch immer etwas verloren fühlt: Bis zu den
Weihnachtsferien ist der unbekannte Kosmos zu einem übersichtlichen Ort zusammen geschrumpft.
2. Nutze die
O-Woche
Die O-Woche
ist der Paukenschlag, mit dem das Semester losgeht und wird von vielen Leuten
als die beste Zeit des Studienbeginns in Erinnerung behalten. Das mag für alle
gelten, die gerne Party feiern und auf Leute zugehen. Doch was ist, wenn du
etwas schüchtern bist oder deine Vorstellung von einem guten Abend nicht mit
einer Party mit betrunkenen unbekannten Menschen an einem unbekannten Ort
übereinstimmt?!
Trotzdem
würde ich empfehlen zur O-Woche zu gehen, wenn auch nicht zu allen Veranstaltungen.
Auch beim Mittagessen kann man andere Menschen kennenlernen oder Wichtiges über
die allgemeine Organisation erfahren. Vielleicht trifft man so eine neue
Freundin, die auch nicht so versessen auf Partys ist. Insgesamt sollte man bei
der O-Woche im Hinterkopf behalten, dass die eine von vielen Möglichkeiten
bietet Kommilitonen kennen zu lernen. Auch in kleineren Veranstaltungen wie
Tutorien oder AGs sieht man immer wieder die gleichen Leute und kommt mit
diesen ins Gespräch. Sobald man von der O-Woche den Druck nimmt, die beste
Woche des ganzen Studiums zu sein und die Vorstellung vergisst, nur hier
Freunde für die nächsten Jahre zu finden, kann man diese viel unbeschwerter
genießen.
3. Vergleiche
dich nicht mit anderen
Dass man
sich nicht mit anderen vergleichen sollte, wenn man ein zufriedenes,
selbstbewusstes Leben führen möchte, wissen die meisten. Doch die wenigsten
leben konsequent nach dieser Einsicht. Besonders zu Beginn des Studiums kommt
der Vergleicherei-Teufel und lässt sich auf der Schulter nieder. Weiß ich so
viel wie die anderen? Der Vater von meinem Kommilitonen macht das beruflich und
hat dem bestimmt schon viel verraten!? Da kann ich doch gleich einpacken!
Außerdem
gibt es auch noch die Aufschneider, die laut ihr Wissen verkünden. Lasse dich
davon nicht einschüchtern und warte erst einmal ein Weilchen ab. Schließlich
studiert nicht das alles wissende Familienmitglied, sondern jeder muss da für
sich durch. Du bist zu diesem Studiengang zugelassen und somit hast du
offiziell alle Fähigkeiten, die benötigt werden und alle, die noch fehlen,
kannst du dir noch aneignen. Falls du zu Beginn auf jemanden stößt, der bereits
sein Wissen verkündet, während du noch keinen blassen Schimmer vom Stoff hast,
dann lächle und hör einfach weg. Die Noten, auf die es ankommt, werden
schließlich erst am Ende des Semesters vergeben.
4. Bleibe
ruhig und freue dich
Die Unizeit
ist eine aufregende, schnell vorbeiziehende Zeit. Du hast die Möglichkeit und
die Freiheit neue Dinge auszuprobieren, unbekannte Menschen zu treffen und
eigene Entscheidungen zu treffen. Nicht länger sind deine Eltern oder Lehrer
verantwortlich, ob du in der Vorlesung sitz, du deine Hausaufgaben gemacht hast
oder welches Fach du wählst. Diese Freiheit ermöglicht dir, so zu studieren,
wie du es möchtest und deinen eigenen Weg zu gehen. Freue dich auf diesen Weg
und deine neuen Unierlebnisse.
Liebe Grüße
Juli