Die Unterschiede von Uni und Schule sind gewaltig und
sollten nicht unterschätzt werden. Dass hat man schon oft gehört, doch stimmt
es auch? Immerhin haben die meisten Erstsemester in den letzten Jahren ihr
Abitur bestanden, das ja auch einigen Lernaufwand erfordert.
Im Gegensatz zu der Schule schreibt man nicht Klausuren im
Anschluss an ein Themengebiet, sondern muss am Ende des Semesters den gesamten
Stoff parat haben. Bei allen Fächern. Ja, das bedeutet einiges mehr an Aufwand.
Wenn man erst wie in der Schule wenige Wochen vor der Klausur mit dem Lernen
beginnt, wird die Zeit sehr knapp und die Note am Ende vielleicht nicht so, wie
man sie gerne hätte. Was kann man stattdessen tun, um gut vorbereitet die
Uniklausuren zu schreiben? Nach fünf Semestern an der Uni habe ich schon einige
Klausuren geschrieben und möchte euch meine Erfahrungen mit euch teilen.
1. Regelmäßigkeit
In den meisten Studiengängen gleicht das Lernen eben nicht
einem 100-Meter-Lauf, sondern vielmehr einem Marathon. Einen so langen, anstrengenden
Lauf kann man nicht aus dem Stand laufen, sondern muss trainieren und sich an
das Laufpensum gewöhnen. Gleiches trifft auf das Lernen und Wiederholen an der
Uni zu. Meiner Erfahrung nach kommt man mit Regelmäßigkeit leichter ans Ziel. Egal,
ob man sich jedes Wochenende für mehrere Stunden oder nach jeder Klausur an den
Schreibtisch setzt und den Stoff wiederholt – entscheidend ist, dass man nicht
erst zwei Wochen vor dem Prüfungstermin mit seinen Zusammenfassungen anfängt. Gerade
in den ersten Wochen braucht man ein bisschen Überwindung, denn die Prüfungen
liegen noch in weiter Ferne. Aber am Ende des Semesters werdet ihr froh sein,
keine Zeit mehr für die Zusammenfassung, sondern nur noch für das Lernen zu
benötigen. Das ist auch schon Aufgabe genug.
2. Keine Auschieberei
Es ist sehr verführerisch, eine Klausur aufzuschieben, wenn
man sich mit der Zeit doch vertan hat und plötzlich realisiert, wie umfangreich
der Stoff wirklich ist. Und im folgenden Semester scheint man ja eh weniger
Fächer zu haben, da kann man doch einfach eine Klausur schieben und später
schreiben… Nein, lass es lieber sein!
Meiner Erfahrung nach wird der Stoff in einem höheren
Semester nicht weniger, sondern die einzelnen Fächer komplizierter und
umfangreicher. Manchmal bauen auch die Fächer aufeinander auf und man muss ein
Fach bestehen, um überhaupt weiter studieren zu können. Im schlimmsten Fall
steht man am Ende vor einem Berg aufgeschobener Klausuren und muss ein Semester
dranhängen. Deswegen sollte man sich vorher anschauen, was man machen muss und
auch so planen. Lernt man alle Fächer halb und schiebt in letzter Minute super
gestresst eine Klausur, wirkt sich das mitunter auf alle Ergebnisse aus. Wenn
man früh das Gefühl hat, so viel Stoff nicht ausreichend lernen zu können, kann
man sich immer noch überlegen, ein Semester länger zu studieren und sich auf
die übrigen Fächer konzentrieren. Dann werden vielleicht insgesamt alle besser.
Doch hilft es, im ersten Semester noch keine Klausuren zu schieben.
3. Verantwortung
Ein großer Vorteil der Uni ist es, nicht mehr bei jeder
Vorlesung anwesend sein zu müssen. Stattdessen kann man selbst herausfinden,
bei welchem Dozenten man etwas lernt und bei welchem man doch nur auf sein
Handy schaut. Keiner zwingt einen, zu einer Vorlesung zu gehen, deren Stoff man
sich im Anschluss fast vollständig selbst beibringen muss. Es ist nett, in
einer Vorlesung seine Freunde zu treffen, aber im Grunde haben alle, sogar der
Professor, mehr davon, wenn man in der
Vorlesungszeit zuhause lernt und sich danach auf einen Kaffee verabredet.
Nur man selbst weiß, wann und wo man am effektivsten lernt,
ob morgens in der Bibliothek oder nachts am eigenen Schreibtisch. Es spielt
auch keine Rolle, solange man für sich selbst die Verantwortung übernimmt und
überhaupt etwas tut.
Ein Unistudium ist herausfordernd und geht in manchen
Momenten wirklich an die Substanz. Doch umso schöner ist das Gefühl, wenn man
eine wichtige Klausur bestanden und ein gutes Ergebnis erzielt hat. Ich hoffe,
euch mit meinen Tipss helfen zu können.
Eure Juli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen